Spannende digitale Rundgänge in Konstanz

Der Seerhein mit Blick auf den Rheintorturm.

Im Dezember 2017 war ich mal wieder zu Besuch am Bodensee, wo ich studierte und zehn Jahre wohnte. Ich nutzte die Gelegenheit, um mir die an der Universität Konstanz im Rahmen einer Veranstaltung erarbeitete App einmal genauer anzusehen. Sieben Rundgänge durch das mittelalterliche Konstanz wurden erarbeitet und mit Bild- und Tonmaterial veröffentlicht.

Sie sind unterschiedlich lang und beinhalten zwischen vier und acht Stationen. Alle Spaziergänge befinden sich in der Altstadt und können gut zu Fuß bewältigt werden. Die Basistour ist mit acht Stationen die mit den meisten, aber nur 1,6 km lang. Hier gewinnt der Nutzer einen ersten Einblick in die Geschichte der Stadt, die übrigen Touren sind jeweils einem Thema gewidmet, wie zum Beispiel Leben, Handel oder Kriminalität. So dürfte für viele Interessen das eine oder andere dabei sein.

Recht gut gelöst war, dass die Rundgänge zu Hause heruntergeladen werden konnten, so dass sie ohne mobiles Internet nachgegangen werden konnten. Das WLAN-Angebot der Stadt habe ich nicht getestet. Die Ladezeiten für die einzelnen Spaziergänge halten sich in Grenzen und man verliert nicht die Lust, den Rundgang fortzusetzen. Schaltet man das GPS ein, zeigt ein kleiner Punkt auf der Karte genau an, wo man sich gerade befindet und wie weit es zur nächsten Station ist.

Die Imperia am Konstanzer Hafen. Der Startpunkt der Basistour.

Nun geht es los

Jeder Spaziergang ist unterschiedlich lang, es wird angezeigt, welche Länge jeder aufweist und wo man idealerweise startet, so dass man je nach Lust und Laune Länge und damit Umfang wählen kann. Ich wählte klassisch die Basis-Tour und begann an der Imperia, heute ein Wahrzeichen der Stadt Konstanz. Von dort schlängelte sich der Weg durch die Altstadt und wies auf Sehenswertes hin. Dabei kamen unterhaltsame Geschichten wie am ehemaligen Rathaus, Interessantes über den Zunftaufstand in der Stadt Mitte des 15. Jahrhunderts oder Wissenswertes über das Münster auf.

Die Texte hatten eine angenehme Länge, um sie auf dem Smartphone zu lesen. Daneben waren stets Audiotexte verfügbar, so dass man sie sich auch anhören kann. Sie wurden von den Studierenden selbst eingesprochen. Das Tempo ist dabei ebenfalls angenehm, um zuhören und trotzdem einiges mitnehmen zu können. Dass jede Station nur ein Foto über dem Text hat, ist insofern nicht schlimm, als dass das Konzept vorsieht, dass man sich vor Ort aufhält, während man sich die Informationen anhört oder durchliest. Allerdings ist es nicht zwingend, die Rundgänge vor Ort zu machen, man kann sie auch virtuell von zu Hause machen, dafür wären vielleicht ein paar mehr Bilder ganz schön, für einen visuellen Eindruck.

Blick auf das Münster in Konstanz. In der Kirche fanden wichtige Sitzungen des Konzils statt.

Inhaltlich war es natürlich nicht so fundiert wie ein Stadtrundgang, aber das ist schließlich auch nicht Ziel und Intention der App. Vielmehr besteht so die Möglichkeit, zu jeder Zeit individuell etwas über die Stadt im Mittelalter zu erfahren. Die Informationen dabei so stark zu verdichten und zu kürzen, dass sie auf dem Smartphone gut lesbar sind, ist dabei beachtlich.

So habe ich an einem Nachmittag ein paar unterhaltsame und spannende Geschichten über Konstanz im Mittelalter erfahren. Mir gefiel die Herangehensweise ebenso wie die Umsetzung sehr gut.

2 Antworten

  1. Luisa sagt:

    Das klingt nach einer tollen App. Gibt es sowas auch für andere Städte?

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