In Bonn zum Beethoven-Jahr

Die Texte der Ausstellung sind auch in leichter Sprache vorhanden.

Die Texte der Ausstellung sind auch in leichter Sprache vorhanden.

250 Jahre wäre der Komponist Beethoven also in diesem Jahr geworden und eine ganze Reihe Veranstaltungen und Ausstellung (vor allem in Bonn) beschäftigen sich mit dem Thema. Die Ausstellung „Beethoven – Welt.Bürger.Musik“ in der Bundeskunsthalle fand ich dabei besonders vielversprechend und hab sie mir mal angeschaut.

Der Titel verrät dabei, sowohl der historische Hintergrund, der Mensch Beethoven und das Thema Musik als zentrales für den Komponisten werden behandelt.


Damit hat die Ausstellung sich auf der einen Seite recht viel vorgenommen, auf der anderen Seite habe ich mich gefragt, ob es mit der Objektlage zu tun haben könnte. Denn zumindest dreidimensionale Exponate waren nicht selten aus den „Rahmenthemen“. Allerdings nahmen sie viel Platz ein und boten einiges an Originalobjekten, unterbrochen von Hörstationen, die visuell mit den zugehörigen Themen verknüpft wurden.

Beginnend mit der Kindheit und Jugend Beethovens in Bonn erfahren Besucherinnen und Besucher einiges über das Zeit zum Ende des 18. Jahrhunderts. Ein Zeitstrahl gibt immer wieder kurze Einordnungen, daneben wird passend zum Thema „Welt“ anhand von Gemälden oder anderen historischen Dokumenten einige Aspekte ausführlicher behandelt. Dabei fällt schnell auf, dass Napoleon eine dominante Rolle spielt, er wirkt ebenfalls recht präsent.

Ein Zeitstrahl ordnen Ereignisse historisch ein.

Ein Zeitstrahl ordnen Ereignisse historisch ein.

Auch das Thema Musik wird durch Instrumente oder die erwähnten Hörstationen in Form von Sitzgelegenheiten mit Kopfhörern näher vorgestellt. Dabei sind diese immer bestimmten Lebensabschnitten Beethovens zugeordnet und werden näher erläutert. Gegen Ende der Ausstellung wird zudem live auf einem Flügel gespielt und daneben die Entwicklung des Pianos vorgestellt. Auch spannend war die Herstellung der Notenblätter, die früher sehr aufwendig vonstatten ging. Ein kurzer Film zeigte sehr anschaulich, welche Fertigkeiten dafür nötig waren.

Und natürlich war der Komponist selbst Thema, es wurde sein Leben, sein Schaffen aber auch die Bildung des Mythos thematisiert. Ikonische Gemälde wurden infrage gestellt und machten deutlich, dass hier auch ein bestimmtes Bild des Künstlers geschaffen werden sollte.

Hörstationen zeigen Ausschnitte der Musik Beethovens.

Hörstationen zeigen Ausschnitte der Musik Beethovens.

Sämtliche Ausstellungstexte waren zudem in leichter Sprache und Englisch vorhanden und sprachen damit ein breites Publikum an. Ein Audioguide (der es auch in Gebärdensprache sowie mit Audiodeskription vorhanden war) gab auf Wunsch zusätzliche Informationen, die mir persönlich zeitweise aber zu lang waren. Deshalb bin ich auf den Guide für Kinder umgestiegen, der ebenfalls sehr anschaulich einige Objekte vorstellte. Und auch noch einmal verdeutlichte, dass eine Vielzahl Menschen eingeladen werden sollten, sich mit dem Inhalt der Ausstellung auseinanderzusetzen.

Mehrere Stellen luden zum aktiven Mitmachen ein, nicht nur an den Hörstationen, auch eine Nachbildung einer Lebendmaske des Komponisten durfte explizit in die Hand genommen werden.

Die Ausstellung beschäftigt sich mit einer Reihe Aspekten.

Die Ausstellung beschäftigt sich mit einer Reihe Aspekten.

Insgesamt bietet die Ausstellung eine Menge Informationen für verschiedene Zielgruppen, was ich sehr positiv finde. Sie beschäftigt sich sehr ausführlich mit den Themengruppen „Welt“, „Bürger“ und „Musik“ und bietet eine Vielzahl an Exponaten. Allerdings war es für mich zu wenig über den Komponisten Beethoven selbst und recht ausführlich übe die Zeit – allen voran Napoleon war ebenfalls sehr präsent, so dass mir der Fokus manchmal ein wenig verloren ging.

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