Die Zisterzienser und der erste Instawalk

Die Zisterzienser-Ausstellung zeigte Teile eines alten Klosters.

Manchmal ist es ganz gut, wenn einem die Frage, womit man beginnen soll, abgenommen wird: Die Ausstellung „Die Zisterzienser. Das Zeitalter der Klöster“ endet am 28. Januar. Mir gefiel sie so gut, dass ich Euch einen kleinen Einblick gewähren möchte und vielleicht besucht der eine oder die andere ja diese interessante Ausstellung im LVR-Landesmseum Bonn.

Sie interessierte mich als Mediävistin bereits inhaltlich sehr. Zufällig stolperte ich über den Termin für einen Instawalk am 6. Juli und war sofort entschlossen, daran teilzunehmen.  Ich verfolgte zwar bereits den einen oder anderen in sozialen Medien, hatte aber bisher nicht selbst teilgenommen.

Um 18 Uhr ging es los, nach einer kurzen Begrüßung startete der Kurator seinen Rundgang. In kurzweiligen Erklärungen brachte er den Teilnehmer/innen die Zeit des Zisterzienser-Ordens, ihre Eigenarten und Entwicklungen anhand einiger Exponate näher. Es war wahnsinnig interessant. Nach den Erläuterungen war an jeder Station ausreichend Zeit, um die entsprechenden Bilder zu machen. Der Kurator wies auf Außergewöhnliches hin und wir machten Bilder. Lediglich das Hochladen der Bilder war problematisch. Ein WLAN für Gäste gab es nicht und die mobile Verbindung ließ leider zu wünschen übrig, so dass zwar Bilder gemacht, aber erst später hochgeladen wurden. Das ist natürlich etwas schade, da ein Austausch mit der Netzgemeinde so nicht vor Ort stattfinden konnte und auch die eine oder andere Detailinformation war zu Hause vielleicht wieder vergessen.

Doch nun zur Ausstellung

Im Eingang befand sich der Überrest eines Kirchenfensters, das kleine Markierungen aufwies. Dies ist wohl eine Art Kennzeichnung des Handwerkers, wie uns der Kurator erklärte. Im ersten Stock folgte der Aufbau der Ausstellung einem Grundriss zisterziensischer Klöster, zunächst stand der Besucher in einer Nachbildung eines Altarraums mit Chorgestühl und einem Altarbild. Es wies ebenfalls eine Besonderheit auf – Maria wurde aus dem ursprünglichen Bild mit den zwölf Aposteln getilgt. Sie wurde umgestaltet zu einer Figur von Jesus.

Begeistert hat mich zudem der Bereich des Skriptoriums, in dem mittelalterliche Bücher präsentiert wurden. Wichtige Ausschnitte wurden reproduziert, so dass man sie anfassen und eine Transkription sowie Übersetzung erhielt. Aber auch ganze Faksimiles wurden hergestellt, die es erlauben, sich mit den Büchern der Zeit auseinanderzusetzen, in ihnen zu blättern und sich so Seite für Seite ansehen zu können. Eine für mich besonders gute Art der Vermittlung.

Ein besonderes Element war eine digitale Rekonstruktion, die einen Rundgang durch ein mittelalterliches Zisterzienser-Kloster ermöglichte. In unmittelbarer Nähe wurden bauliche Überreste gezeigt, deren ursprünglicher Platz im Klosterbau in der Rekonstruktion veranschaulicht wurde. Dadurch wurde zum einen der Blick fürs Detail geschärft und auf bauliche Elemente hingewiesen. Zum anderen erlaubt die 3D-Grafik einen Blick in eines der Klöster.

Insgesamt fand ich die Verbindung aus Rundgang durch die Ausstellung und Fotos teilen sehr spannend. Auch inhaltlich ist sie informativ und kurzweilig. Der Aufbau, der an das Kloster erinnern sollte, war durchdacht und erlaubte einen besonderen Zugang zum Thema. Ich persönlich mag es zudem sehr, wenn im Rahmen eines Rundgangs noch Anekdoten und Details verraten werden – es muss ja nicht gleich ein Instawalk sein.

2 Antworten

  1. Ein sehr schöner Bericht über die Zisterzienser-Ausstellung – ich bin begeistert. Mir hat es sehr leid getan, dass ich die Ausstellung nicht selber besuchen konnte, aber leider war dieses Jahr ein Trip nach Bonn nicht möglich. Ich komme aus der Bonner Gegend, lebe aber jetzt in Australien. Ich freue mich darauf, mehr so tolle Beiträge von Dir zu lesen.

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